Erfahrungen von einem Mann
Moin, ich bin zwar ein Mann, aber habe zu diesem Thema etliche Frauen befragt und folgendes festgestellt (gestern wieder beim CSD in Hamburg):
Ausstrahlung ist alles -- Frauen achten viel mehr als Männer auf das Gesamtpaket. Ich hab selbst gestern wieder gemerkt, was für ein Eyecatcher geile Titten für mich sind
Ich zum Beispiel bin derzeit deutlich zu fett, was den meisten Frauen auf dem CSD aber egal war (und auch sonst im Alltag egal ist). Die Rückmeldungen, die ich auf dem CSD bekam war: Du tanzt, du scherst dich einen Keks drum wie du tanzt sondern machst es einfach, du wirkst selbstbewusst und fröhlich, du hast Humor, du bist nicht unfreundlich und nicht billig. Ich habe danach gestern nicht gefragt, aber das ist das, was an Feedback zurückkam. Außerdem habe ich (was auf dem CSD einfach ist) ganz offen meine Neigung zu BDSM und meine Bisexualität gezeigt. Auch sowas zeigt einiges.
Was bei vielen Frauen auch sehr gut ankommt: Barfuß sein - beim Chillen auf der Wiese einfach mal die Schuhe ausziehen. Damit zeigt man, dass man auf Konventionen hustet (mehr zu Füßen siehe unten) und ein gewisses Körpergefühl hat.
Auf dem CSD liefen auch einige Männer halbnackt rum, wo ich dachte "wow, so einen Körper hättest du gern, dann würden dir die Frauen reihenweise ins Bett springen". Pustekuchen. Die Frauen um mich herum haben (auf meine diesbezügliche schwärmerische Äußerung hin) gesagt "nee, zuviel Muskeln sind doof - lieber ein 'natürliches' Aussehen". Wenn einer so aussieht, als würde er im Fitness-Studio wohnen, ist das KEIN Garant für sabbernde Weiber. Ich kenne sogar eine Frau (ist eine Ex von mir), die komplett die Lust verlor, als der abgeschleppte Typ sich auszog und praktisch nur aus Muskeln bestand. Ohne Witz!
Viel wichtiger sind die Augen und wie man sie einsetzt und das Lächeln. Hände sind in der Tat wichtig - das hat was mit der Einstellung zur Körperpflege zu tun, denke ich. Aber auch damit, dass Hände eine Visitenkarte sind und man damit ständig Leute berührt. Wer sich die Mühe macht, seine Fingernägel nicht nur sauber zu machen, sondern auch ordentlich zu schneiden und zu feilen, zeigt offensichtlich, dass er die Körperpflege ernst nimmt. Und bitte: Wascht euch die Hände wenn ihr auf der Toilette ward!
Ich arbeite in einem klassischen Anzugträgerjob und stelle immer wieder fest, wie viele Männer selbst im Anzug schwarze Ränder unter den Nägeln haben. Meine Nägel sind ziemlich problematisch, darum muss ich mir einen Wolf pflegen (so richtig mit Polierfeilen und so), aber das lohnt sich - nicht nur der Frauen wegen.
Zum Thema Körperpflege: Wir waren mal auf dem CSD mit einem Typen zusammen, der peinlich genau jedes Tröpfchen Wasser und jedes bisschen Schmutz von seinen Schuhen und seiner Kleidung entfernte und peinlich genau auf den Sitz seiner Stoppelfrisur achtete. Offensichtlich war er bezüglich seines Aussehens ZU penibel, das kam total schlecht an. Ich hab gestern auf der Tanzfläche eine Flasche Wasser über meinem Kopf ausgeschüttet, das kam viel besser
Aber nicht so gut wie, als meine Frau dasselbe Tat
Wo wir gerade bei Körperpflege sind: Verhornte Füße und ungepflegte Nägel sind ein No-Go für viele Frauen. Dafür gibt es Werkzeug, um dem Abhilfe zu schaffen. WENN man also seine Schuhe auszieht (siehe oben), sollte man auch gepflegte Füße vorweisen.
Ein geiler Arsch zieht ziemlich viele Blicke auf sich. Trotz meines derzeit zu hohen Gewichtes habe ich das Glück, diesbezüglich ganz zufriedenstellend ausgerüstet zu sein. Das hat auch auf dem CSD seine Wirkung nicht verfehlt. Allerdings sollte man wissen, wie man sich Hosen anzieht, die meisten Männer haben gerade Jeans falsch an. Jeans sind dafür gemacht, dass sich ein geiler Hintern drin abzeichnet, dementsprechend enganliegend sollten sie getragen werden und nicht so als bräuchte man unbedingt Luft im Schritt.
Der Penis ist eigentlich ziemlich unwichtig, den bekommt Frau auch erst ziemlich spät zu sehen (wenn überhaupt). Auch die Größe ist nicht wichtig, zumal die Größe im nicht erigierten Zustand bekanntlich nichts mit der im erigierten Zustand zu tun hat. Soweit die Theorie: Allerdings weiß ich von Toy (meiner Frau), dass sie hin und wieder ziemlich enttäuscht war, wenn der Penis eines abgeschleppten Mannes unerwartet klein (also wirklich sehr klein) ist oder (noch viel mehr) wenn der Mann sich intim nicht rasiert. Ich halte das pragmatisch: Bei einem (wenn auch nicht übermäßig) behaarten Mann sieht es komisch aus, wenn er genital komplett rasiert ist. Darum rasiere ich nur Schwanz und Sack und stutze alles andere. Das ist das Mindeste, denke ich.
Im Zweifel ist viel wichtiger als Länge und Dicke sicher, wie man mit seinem "Arbeitsgerät" umgehen kann
Wo wir gerade beim Sex sind: Haare am Po kommen übrigens total schlecht an bei Annilingus
Und wenn die Frau das bemerkt, ist es zu spät.
Und weil ich noch lese "Sein Job": Die Geldfrage. Ich habe eine Bekannte, die mir wochenlang erzählt hat, wie wenig Wert sie auf eine entsprechende finanzielle Ausstattung legt - das hab ich ihr sogar geglaubt, bis sie mir davon erzählte, wie geil sie es fand, von ihrem Freund auf der Motorhaube seines 911er Porsche gefickt worden zu sein und was für ein tolles Gefühl das ist, mit so einem schnellen Auto mitzufahren.
So ganz egal ist das also nicht, nicht nur bei dieser einen Frau. Auch wenn man mal so aus der Lameng (sp?) ein Taxi springen lassen kann, kommt das sicher nicht schlecht an. Was aber schlecht ankommt, ist: Über Geld zu reden!
Ich habe übrigens keinen Porsche - ich habe nichtmal ein Auto
Geschadet hat mir das bisher diesbezüglich nicht.
Zum Abschluss: Oft sind es auch ungewöhnliche Berufe, die wahnsinnig interessant sind und die viel Gesprächsstoff bieten. Man muss nicht Testpilot sein oder Hirnchirurg - ein Feuerwehrmann kann lauter interessante Geschichten erzählen, genau wie ein "einfacher" Streifenpolizist (Disclaimer: Ich will denen nicht zu nahe treten mit dem Attribut "einfach", ich komme aus einer Polizistenfamilie
).
Mein Job ist schwierig, weil der für Nicht-Fachpublikum keine interessanten Stories bietet. Außerdem haben Unternehmensberater ohnehin einen schlechten Ruf. Also lasse ich die Stories über meinen Beruf, die nicht verstanden werden und nicht interessant sind. Mein "Hobby" (BDSM) bietet viel interessantere Geschichten, auf das viele Frauen (viel mehr als man denkt) sehr interessiert reagieren